Mittwoch, 8. Juni 2011

Figurines – Figurines (Cargo)

Figurines – Figurines (Cargo)
Nicht alles was die Figurines in der Vergangenheit gemacht haben ist auf das gestoßen, was man landläufig als „Gegenliebe“ bezeichnen kann..

2007 veröffentlichten sie mit  „The Deer wore blue“ ein Album, das zwar nach bandeigener Herausforderung roch, aber am Ohr des Freundes der Band scheiterte. Gewiss nicht schlecht, aber ohne Frage pädagogisch zu wertvoll, wenn man so will. Viel Geld und Energie seitens der Band flossen damals in dieses Album. Das Ergebnis Indifferenz statt Einigkeit ob des geschaffenen, ich denke man kann es so sagen, packte die Band unsanft bei den Eiern. Enttäuschung, Ernüchterung und Planlosigkeit gipfelten darin, dass aus dem dänischen Quintett letztendlich ein Trio wurde. Alles also auf Null und noch mal von vorne. Um den Neuanfang und die eigene Stunde Null vollends begreiflich zu machen selbstbetitelten die Dänen diese neue Album und lassen uns beim ersten Blick auf diese CD irgendwo zwischen erschrocken und gespannt warten was nun aus den Boxen kommen wird. Als erstes auffällig der polarisierende Gesang. Entweder man mag so was oder auch nicht.  Wer’s Indie-poppig-fluffig mag wird das mögen, wer die harte Männerstimme sucht wartet weiterhin aufs nächste Mötörhead Album. Schon im Refrain von „Hanging from above“ ist aber klar, dass es hier –gottlob- wieder zurück zu den Wurzeln geht, heißt: Gereifter aber nicht zu avanciert gehaltener Indie Pop und erst recht keine unnötigen Ausflüge mehr in vielleicht spielerisch hochwertige, aber schlussendlich einfach nur vertrackte Seitengassen der Indie-Sound Hauptstrasse. 11 Stücke gibt es und schon beim ersten hören setzen sich die Stücke „Hanging from above“ sowie die beiden hervorstechenden und poppig-süßen Stücke „Free Today“ und „Lucky to love“ vom Rest ab. Da drückt sich das Album gerne noch einmal ins Rennen und nach einigem hören nimmt auch der Rest Form an und reift über das Etikett, nur Beiwerk um die beiden o.g. Nummern zu sein, heraus. Unterm Strich machen es die Figurines richtig und hinterlassen einen frischen Eindruck, überfordern nicht und präsentieren hiermit ein wirklich gutes und schön gehaltenes Indie Album, was von Melodie anstatt verschnörkeltem Weg zum „Speziellen“ lebt. Manchmal ist die Basis eben doch das Beste. Die kurze Spielzeit ist dabei übrigens das einzige, was ausbesserungswürdig scheint, aber schon der 7“ Vinylfreund wusste stets: Lieber dann doch zu kurz als zu lang!
5/7